Donnerstag, 22.06.2017

Nordpolder der Rosenower Deponie wird erweitert

ROSENOW. Die Ostmecklenburgisch-Vorpommersche Verwertungsgesellschaft (OVVD) Rosenow will den Nordpolder um 18 Hektar erweitern. Damit rückt die Dep9onie dichter an die Dörfchen Briggow und Tarnow heran. Das notwendige Planfeststellungsverfahren dazu habe schon vor zweieinhalb Jahren begonnen, erläuterte OVVD-Geschäftsführer, Eiko Potreck. „Wir haben bereits zwei Runden mit den Trägern öffentlicher Belange gedreht“, fügte er hinzu. Erste Hinweise vor allem von Behörden sind so schon in die Planungsunterlagen eingeflossen. Man wolle dem bestehenden Nordpolder der Deponie in westliche und südliche Richtung erweitern. Auf einer Fläche von etwa 18 Hektar wird ein zusätzliches Einlagerungsvolumen von 3,35 Millionen Kubikmeter geschaffen. Warum diese Erweiterung? Die Deponiegesellschaft wolle sich schon jetzt auf zukunftsfähige Füße stellen, begründete der Geschäftsführer Eiko Potreck die langfristige Planung. Die OVVD sei für Menschen aus der Region Arbeitgeber und für die Gemeinden nicht zuletzt über Steuereinnahmen seit Jahren ein verlässlicher Partner. Deswegen bemühe man sich um eine langfristige Planung, die über das Jahr 2021 hinausreiche. Ende Dezember 2021 würde ansonsten die Betriebserlaubnis für die Deponie Rosenow enden. 

Ausbau nur in eine Richtung möglich

Natürlich sei die Gemeinde Briggow nicht gerade begeistert gewesen, als das Vorhaben bekannt wurde, bekannte der Geschäftsführer. Briggows Gemeindevertreter forderten deshalb auch ganz besondere Schutzmaßnahmen ein. Als eine Art Sichtschutz verlangen sie unter anderem einen Erdwall, bepflanzt mit hohen einheimischen Bäumen. Die OVVD will das umsetzen. In diesen Wall soll auch Klärschlammkompost von der Deponie in Freidorf bei Möllenhagen eingebaut werden. Kompost, der ansonsten von Landwirten auf die Felder ausgebracht werden könne und schon sehr lange in Freidorf gelagert. „Dieses Verfahren ist vom aktuellen abgekoppelt worden“, erläuterte Eiko Potreck weiter. Es laufe ein eigenständiges naturschutzrechtliches Verfahren beim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Die Rosenower Gemeindevertreter hatten kein Problem damit, der Deponieerweiterung zuzustimmen. Es ist aber auch klar: Nur der Nordpolder kann erweitert werden. Die beiden anderen würden durch ein Vogelschutzgebiet begrenzt, so Eiko Potreck. Eine Erweiterung sei deshalb dort unmöglich. Ein bisschen habe mal als Deponiebetreiber mit dazu beigetragen, dass es so ist, sagte er. In dem rund um die Deponie angepflanzten üppigen Grün siedelten sich seit Bestehen der Anlage unzählige Vögel an.

Den Erweiterungsantrag der OVVD hat das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Neubrandenburg bearbeitet. Die Gemeinden würden frühzeitig mit einbezogen und konnten ihre Bedenken mitteilen. Jetzt werden die Unterlagen öffentlich ausgelegt, sodass auch jeder unmittelbar Betroffene noch Einwände vorbringen kann. Die Behörde müsse dann abwägen, wie sie diese Bedenken bewertet. Es gebe dafür nach der Auslegung einen Erörterungstermin, sagte der Leiter des Staatliches Amtes, Christoph Linke.

Einwände bis zum 23. August möglich

Die Auslegung beginnt am 10. Juli und endet am 9. August. Einwendungen gegen das Vorhaben können bis einschließlich 23. August schriftlich oder zur Niederschrift bei den beiden Behörden abgegeben werden.

Es liegen die Antragsunterlagen, einschließlich der Umweltverträglichkeitsuntersuchung, einen Monat lang im Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt, Abteilung Immissions- und Klimaschutz, Abfall- und Kreislaufwirtschaft in der Neubrandenburger Helmut-Just-Straße 4 im Zimmer 403 aus. Während der Dienstzeiten montags bis donnerstags 8 bis 12 Uhr und 12.30 bis 15.30 Uhr sowie freitags 8 bis 12 Uhr können sie dort eingesehen werden.

Außerdem besteht die Möglichkeit, auch im Amt Stavenhagen in der Neuen Straße 35 im Zimmer 11 während der Sprechzeiten des Amtes in die Unterlagen zu schauen. Außerhalb der Dienst- und Sprechzeiten ist die Einsichtnahme nach vorheriger telefonischer Absprache möglich (Amt Stavenhagen 039954 283602 und StALU MS 0395 38059503).

Quelle: Nordkurier 22.06.17 - Autorin Bärbel Gudat