Klimaschutzkonzept der OVVD GmbH - Energiepark Rosenow

Die Ostmecklenburgisch-Vorpommersche Verwertungs- und Deponiegesellschaft mbH (OVVD) entwickelte das Konzept für den Energiepark Rosenow mit dem Ziel der Erhöhung der Energieeffizienz des Standortes und als signifikanten Beitrag zum Klimaschutz.


Folgende Einzelenergiepotenziale sollten innerhalb einer Vorplanungsstudie für den Energiepark Rosenow untersucht werden:

a) Biogasanlage für Nativ-Organik
b) Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerk
c) 1-2 Windkraftanlagen
d) Photovoltaikanlage auf Deponie- und Dachflächen

Neben der primären Realisierung der Energieerzeugung auf dem Standort, unter Einbeziehung bestehender Anlagen, wie das Deponiegas-Blockheizkraftwerk, dem lokalen Wärmenetz etc., können sich folgende Synergien durch die Kopplung der Anlagen und verfahrenstechnischen Optimierungen ergeben:

* Umwandlung nativ-organischer Inputinhalte in Biogas und damit Minderung der biologischen Last in der vorhandenen Rotteanlage
* Einsatz der Abluft aus der vorhandenen Rotteanlage als Sekundärluft im Heizkraftwerk
* Substitution des Erdgaseinsatzes in der vorhandenen Abluftbehandlungsanlage durch Biogas
* Nutzung der erzeugten thermischen Energie zur Trocknung des Ersatzbrennstoffes und damit Erhöhung des Heizwertes
* Minimierung des Transportaufwandes für Teilmengen des Ersatzbrennstoffes durch Verarbeitung auf dem Standort und durch Trocknung sowie zur Reststoffentsorgung
* Nutzung des Wärmepotentials vorhandener Anlagen (Rotte, BHKW) als Prozesswärme für die Biogasanlage

Zur Steigerung der Energieeffizienz wurde der Aufbau lokaler Netzstrukturen für die Elektroenergieversorgung und die Aufbereitung des erzeugten Biogases zu einem Substitut zur Einkopplung in das Erdgasnetz sowie die Biogasverwendung als Kraftstoff untersucht. Im Rahmen der umweltgerechten Nachsorge der Deponiekörper des Standortes ist die Mineralisierung von nur noch schwach belastetem Deponiegas, das im vorhandenen Blockheizkraftwerk wegen zu geringer Methananteile nicht mehr verarbeitet werden kann, zu berücksichtigen. Dieses kann im Heizkraftwerk thermisch behandelt werden, so dass das klimaschädliche Methan bei Nutzung der Energieinhalte vollständig eliminiert wird.

Das Energiekonzept wird auf der AEA Rosenow seit 2011 sukzessive umgesetzt. Hauptziel ist dabei die Substituierung von externer Energie durch Nutzung eigener Potenziale. Seit 07.05.2011 wird die im BHKW erzeugte Mittelspannung zur Eigenstromversorgung des Standortes genutzt. Im November 2012 ging in einem ersten Bauabschnitt eine Photovoltaik-Anlage mit einer Gesamtleistung von 270 kW in Betrieb. Die PV-Anlage ist auf dem Dach der Nachrottehalle installiert und versorgt seitdem die Intensivrotte mit Niederspannung.
Mit Nutzung der Mittelspannung aus dem BHKW und der Energie aus der PV-Anlage ist eine Eigenstromversorgung der Abfallentsorgungsanlage Rosenow zu 75 % realisiert worden.