Samstag, 11.06.2011

Pressespiegel zum 20-jährigen Bestehen der OVVD

europaticker: 10. Juni 2011

Seidel:
Positives Beispiel für kommunale und privatwirtschaftliche Zusammenarbeit
20 Jahre OVVD - Abfallwirtschaft mit Wertschöpfung in Mecklenburg - Vorpommern

Die Ostmecklenburgisch Vorpommersche Verwertungs- und Deponie GmbH (OVVD) feiert ihr 20-jähriges Bestehen. "Die Gesellschaft ist ein positives Beispiel für kommunale und privatwirtschaftliche Zusammenarbeit, für eine moderne Abfallwirtschaft und für eine erfolgreiche Wertschöpfungskette in der Region", sagte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel am Freitag beim offiziellen Festakt in Rosenow (Landkreis Demmin). Die OVVD entsorgt den Müll der fünf Landkreise Müritz, Mecklenburg-Strelitz, Demmin, Uecker-Randow, Ostvorpommern sowie der Stadt Neubrandenburg, betreibt dazu die Deponie Rosenow und ist beteiligt an der Abfallbehandlungsanlage Rosenow. Seit 1991 hat sich das Müllaufkommen drastisch reduziert, es ist von 450 kg je Einwohner und Jahr auf 150 kg gesunken.

Die OVVD betreibt Umschlagstationen in Stern-Dennin, Demmin, Neustrelitz, Freidorf und Jatznick. Kreisübergreifende Strukturen seien angesichts der demografischen Entwicklung mehr denn je gefragt. "Denn eins halte ich für die Lebensqualität der Bürger auch in Zukunft für wichtig, ob in Klein Lukow, Quilitz oder auf einem Einzelgehöft - jeder muss sich darauf verlassen können, dass seine Mülltonne regelmäßig und pünktlich abgeholt wird", sagte Seidel.

40 Prozent der Landesfläche und 28 Prozent der Einwohner gehören zum Versorgungsgebiet der OVVD. "Das hier entwickelte und gewachsene Modell der kommunalen Zusammenarbeit stößt auch international auf Interesse", sagte Seidel. "Es ist interessant für Länder wie Polen, Bulgarien und Brasilien, in denen die Abfallwirtschaft noch im Aufbau begriffen ist."

Seidel hatte das Unternehmen erst als Landrat, dann als Umwelt- und Wirtschaftsminister begleitet. "Für die Leistungen der OVVD gilt das Solidarprinzip, jeder zahlt den selben Preis, unabhängig davon, woher der Abfall kommt", sagte Seidel. Die Deponie Rosenow, die Zusammenarbeit mit Nehlsen und Remondis als privatwirtschaftliche Partner, die mechanisch-biologische Behandlungsanlage und das Heizkraftwerk in Stavenhagen nutzen erfolgreich Synergien und sichern Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region. Allein bei der OVVD sind es 96 Arbeitsplätze."

Die Ostmecklenburgisch-Vorpommersche Verwertungs- und Deponie GmbH ist die kommunale Entsorgungsgesellschaft der Landkreise Demmin, Müritz, Mecklenburg-Strelitz, Ostvorpommern, Uecker-Randow und der kreisfreien Stadt Neubrandenburg. Sie betreibt seit 1997 eine Deponie, die dem Stand der Technik (TASi) entspricht. Die Deponie befindet sich in Rosenow an der B 104 ca. 20 km westlich von Neubrandenburg. Parallel dazu wurden für den Transport der Abfälle aus dem Einzugsgebiet vier Umschlagstationen errichtet. Der Betrieb der Deponie sowie der Umschlagstationen in Demmin, Jatznick, Freidorf und Neustrelitz begann 1997. Die Deponie verfügt über eine Kapazität von 2 Mio. m³ für unbehandelten und 2 Mio. m³ für vorbehandelten Abfall. Bis zum Jahre 2004 wurden 1,5 Mio. m³ unbehandelter Abfall eingelagert. Die Entsorgungssicherheit ist mindestens bis zum Jahr 2021 gewährleistet. Seit dem 01.06.2005 ist die Ablagerung von unbehandeltem Abfall in Deutschland nicht mehr erlaubt. Deshalb wurde auf dem Gelände der Deponie Rosenow im Jahre 2004/2005 eine mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage errichtet.

Der Bau und Betrieb der mechanisch-biologischen Anlage Rosenow wurdevon der OVVD-Tochter Ostmecklenburgisch-Vorpommersche Abfallbehandlungs- und -entsorgungsgesellschaft mbH (ABG) vorgenommen. Die OVVD GmbH gründete eine gemischt-wirtschaftliche Gesellschaft für die Errichtung und den Betrieb der Restabfallbehandlungsanlage. An dieser Gesellschaft sind mit 49% der Geschäftsanteile private Partner beteiligt. 51% der Geschäftsanteile hält die OVVD.

Die Anlagenkapazität beträgt nach Erweiterung der biologischen Stufe im Jahre 2007 190.000 Mg/a, 120.000 Mg/a gemischte Siedlungsabfälle werden durch die OVVD GmbH geliefert und 60.000 Mg/a Abfälle sind durch Verträge mit privaten Entsorgern langfristig gesichert. Die Gründung und Beauftragung der gemischtwirtschaftlichen Gesellschaft ist mit Vergabebekanntmachung vom 15.07.2002 europaweit ausgeschrieben worden. Nach Durchführung eines Verhandlungsverfahrens nach § 3 a Nr. 1 Abs. 4 lit. c) VOL/A ist mit Beschluss des Aufsichtsrats sowie der Gesellschafterversammlung der OVVD GmbH vom 09.10.2003 am 05.11.2003 die Abfallbehandlungsgesellschaft (ABG) mit den privaten Entsorgern Rethmann (24,5 %) und Nehlsen (24,5 %) gegründet worden. Am 01.06.2005 ging die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (ABA) fristgerecht in Betrieb.

Die Deponie Freidorf GmbH ist ein Unternehmen des Landkreises Müritz. Die Gesellschaft wurde 1992 gegründet und hatte die Aufgabe, für den Landkreis Müritz eine Deponie nach dem Stand der Technik zu planen, zu bauen und zu betreiben. Die Deponie war aufgrund des Entsorgungsnotstandes notwendig geworden und hatte eine Laufzeit bis zur Fertigstellung der OVVD-Deponie Rosenow. Der Bau der Deponie erfolgte 1992, ab 01.01.1993 wurde der Betrieb aufgenommen. Es wurden bis Oktober 1997 157.000 t Hausmüll entsorgt. Mit Schließung der Deponie Freidorf begann die Phase der Rekultivierung und Nachsorge. In den Jahren 2001/2002 wurde die Abdeckung der Deponie fertig gestellt. Seit dem Jahr 1994 hat die Deponie Freidorf GmbH im Auftrag des Landkreises Müritz Wertstoffhöfe im gesamten Kreisgebiet errichtet und betrieben. Wertstoffhöfe bestehen in Waren-Ost, Waren-West, Malchow, Penzlin, Rechlin und Röbel. Seit dem Jahre 2004 ist der Landkreis Müritz alleiniger Gesellschafter der Deponie Freidorf GmbH. Das Aufgabengebiet der Deponie Freidorf GmbH wurde mit dem Auftrag der Reinigung der DSD-Stellplätze des Landkreises erweitert. Die Übertragung weiterer Aufgaben des Landkreisesist geplant. Die Geschäftsführung der Deponie Freidorf GmbH wird von der OVVD im Rahmen einer Geschäftsbesorgung wahrgenommen.