Samstag, 14.10.2023

Problem Elektromüll – so sieht es in der Seenplatte aus

An diesem Samstag ist „E-Waste-Day“, der auf die Probleme bei der Entsorgung von Elektroschrott aufmerksam machen soll. Auch in der Seenplatte ist das ein wichtiges Thema.

Elektromüll soll auf den Wertstoffhöfen des Landkreises zurückgegeben werden – doch optimal funktioniert das noch nicht. Und falsch entsorgter Elektromüll ist nicht nur in der Seenplatte ein großes Problem. Darauf soll an diesem Sonnabend zum Tag des Elektromülls (E-Waste-Day) aufmerksam gemacht werden.

Entsorgung im Restmüll ist falsch und gefährlich

Eiko Potreck, Geschäftsführer der Ostmecklenburgisch Vorpommerschen Verwertungs- und Deponie GmbH (OVVD), die auch eine Station in Neustrelitz hat, weiß genau, woran es hapert. „Belastend ist, wenn die Geräte falsch eingestellt, nur vor die Container gestellt oder nicht richtig platzsparend in die Container eingeräumt werden“, berichtet er und verweist darauf, dass insbesondere Elektroabfälle mit fest eingebauten Akkus oder Batterien für die Entsorgung problematisch seien.

Besonders gefährlich sei in diesem Zusammenhang die falsche Entsorgung von Elektroschrott im Restmüll. „Durch die Zerkleinerung sämtlicher Abfälle zu Beginn der Stoffstromtrennung in der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage können die Akkus zerstört werden. Die dann freigesetzten hohen Temperaturen stellen eine hohe Brandgefahr dar“, erklärt Potreck und appelliert an die Bürger, auf die richtige Entsorgung der Abfälle zu achten. Im Durchschnitt gebe es pro Monat eine Brandmeldung in der OVVD-Anlage ‐ oft ausgelöst durch falsch entsorgte oder beschädigte Akkus.

Regelmäßig müssten die Mitarbeiter der OVVD selbst Nachsortierungen vornehmen, damit der Elektromüll richtig getrennt ist. Gerade Kleingeräte wie beispielsweise Smartphones „müssen oft aufwendig aus den Containern der anderen Sammelgruppe umsortiert werden“, sagt Potreck. Problematisch sei zudem die illegale Entsorgung von Elektromüll in der Umwelt. Diese „beeinträchtigen das Landschaftsbild und verursachen hohen Entsorgungsaufwand“, sagt der Geschäftsführer und verweist auch in diesem Fall auf die große Brandgefahr, die von falsch entsorgten Elektrogeräten ausgeht.

Abgabe bei Wertstoffhöfen ist kostenlos

Um dem Problem entgegenzuwirken, müsse laut Potreck die Bevölkerung besser über die Probleme aufklären. Seit Mai 2023 beteiligt sich die OVVD zudem an der Aufkleberaktion „Brennpunkt Batterie – Keine Akkus einwerfen!“, bei der die Bürger daran erinnert werden sollen, keine Lithium-Ionen-Akkus in Restmülltonnen zu werfen. 

Auch im Landeszentrum für erneuerbare Energien (Leea) in Neustrelitz wird auf das Thema aufmerksam gemacht. Auszubildende der größten deutschen Müllentsorgungsfirma Remondis haben ein Würfelspiel erarbeitet, das die Mülltrennung spielerisch erfahrbar macht. Außerdem gebe es ein Memory-Spiel, das die Mülltrennung thematisiert, erläutert Doreen Meier vom Leea. Denn ressourcenschonender Konsum könne auch schon bei Kindern gefördert werden, um ein Bewusstsein für Umweltschutz und nachhaltiges Verhalten zu schaffen, sagt sie über die Versuche, das Thema spielerisch zu vermitteln.

Um falsch entsorgten Elektromüll zu vermeiden, gäbe es laut OVVD-Chef Eiko Potreck eine einfache Lösung: „Bürger können die kostenlose Rückgabe von E-Schrott auf den Wertstoffhöfen des Landkreises nutzen, ebenso ist dort die Batterieabgabe kostenlos“, erklärt der Geschäftsführer. Die Öffnungszeiten und Standorte der Wertstoffhöfe können unter anderem auf der Internetseite der OVVD eingesehen werden, weitere Wertstoffhöfe sind unter anderem auf der Internetseite des Landkreises zu finden.

Und es gibt noch eine Möglichkeit, alte Batterien und Akkus loszuwerden. Sie können in Supermärkten, Drogerien und Baumärkten kostenlos abgegeben werden, Akkus von E-Bikes darüber hinaus auch beim Fahrradhandel. (Nordkurier 14.10.2023 Bastian Bönisch)